Wir haben heute (am 13.09.2020) eine außerordentliche Sitzung aller an der Organisation beteiligten Gremien bzw. Personen (BFS-Warte Bezirk und Kreis, Staffelleiter, Spielausschuss) durchgeführt und entschieden, die Spielzeit für dieses Jahr abzusagen.
Diese Entscheidung haben wir einstimmig bei einer Enthaltung getroffen. Wir haben noch die September-Version der Corona-Schutzverordnung NRW abwarten wollen und einige von uns waren danach noch bis heute im Urlaub, weshalb wir erst jetzt diesen Schritt gehen. Uns ist diese Entscheidung nicht leicht gefallen und ich möchte einige der Gründe dafür erklären:
Es ist schwierig zu rechtfertigen, dass wir seit einem halben Jahr mit Kontaktbeschränkungen leben und uns jetzt plötzlich wieder in so großer Zahl mit mehr oder weniger Fremden dicht auf die Pelle rücken. Diese Meinung wurde bereits von einigen Mannschaftsleiter(inne)n angemeldet und wir konnten dem nichts entgegensetzen.
Vorrausetzung für die Aufnahne des Spielbetriebs wäre, dass jede Heim-Mannschaft eine/n Hygienebeauftragte/n stellt, welche/r ein individuelles Hygienekonzept für die Spielstätte(n) schreibt, dieses von der Stadt abnehmen lässt und dann für die Durchsetzung dieses Konzeptes sorgen müsste und letztlich auch haftbar wäre. Dieses Konzept müsste den Gast-Mannschaften vor den Spieltagen ausgehändigt werden und alle müssten sich natürlich daran halten.
Ein großer Teil unserer Hallen ist für die Austragung von Einzelspielen vielleicht noch geeignet, die Einhaltung von Mindestabständen für eine dritte Mannschaft ist aber nicht mehr möglich. Bei vier oder fünf Mannschaften wird es selbst in den großen Hallen schwierig, sich eine Begrenzung auf 30 Aktive vorzustellen.
Auch eine ausreichende Belüftung ist im Winter bei Minustemperaturen nur sehr schwer vorstellbar.
Selbst wenn die Stadt hier alle Konzepte abnehmen würde, wäre lediglich das Haftungsrisiko begrenzt – das Risiko von Infektionen unserer Meinung nach aber nicht zu rechtfertigen.
Über unsere Riskoeinschätzung hinaus sind einige Fragen nicht sinnvoll zu beantworten:
- Was passiert, wenn eine Mannschaft nicht in einer Halle antreten möchte, weil Sie Bedenken wegen des Infektionsrisikos hat?
- Was passiert, wenn eine Mannschaft keine Abnahme für ihr Hygiene-Konzept bekommt?
- Wenn Spieler/innen mit Erkältungssymptomen nicht am Spielbetrieb teilnehmen dürfen, wie ist ein Spielbetrieb während der angekündigten Grippe-Welle aufrecht zu erhalten?
Das ist lediglich ein Auszug der Fragen, die wir uns gerade gestellt haben.
Sollte sich bis Dezember eine Besserung der Rahmenbedingungen einstellen, werden wir uns noch einmal zusammensetzen und darüber beraten, ob zumindest die Austragung einer verkürzten Spielzeit möglich ist.
Da die Hallen nun schon einmal beantragt sind, ist es jetzt natürlich naheliegend, Mannschaften einzuladen und Spiele außerhalb der BFS an den Trainingsabenden oder Wochenenden auszutragen. Beachtet dabei bitte, dass auch für den Trainingsbetrieb in der Halle ein Hygiene-Konzept vorhanden und von allen Teilnehmer(inne)n die Kenntnisnahme schriftlich bestätigt sein sollte (Aushang des Komzeptes und führen einer Teilnehmerliste mit entsprechendem Verweis).
Der unten verlinkte Brief des Essener Sportbunds lässt auf eine verhältnismäßig großzügige Auslegung der Corona-Schutzverordnung durch die Stadt schließen. Sollte es aber wirklich zu einer Infektion durch die Teilnahme am Trainingsbetrieb kommen, könnte sich z.B. die Krankenkasse der oder des Infizierten auf der Suche nach Regressmöglichkeiten an euren Verein wenden. In einem solchen Fall wäre ein von der Stadt abgenommenes Hygienekonzept sicherlich von Vorteil.
Wenn ihr noch Fragen habt, könnt ihr euch gerne an mich wenden.
Die offiziellen Beschlüsse findet ihr vermutlich immer schneller auf den Seiten der entsprechenden Stellen: